Der Duden war jahrelang das offizielle Verzeichnis der bundesdeutschen Rechtschreibung. Inwiefern er Gültigkeit in Österreich und Südtirol, der Schweiz und Liechtenstein, Ostbelgien, Süddänemark und Luxemburg hat(te), entzieht sich meiner Kenntnis. (Abgesehen davon, dass Hubert öfters auf das Österreichische Wörterbuch ÖWB hingewiesen hat, von dem ich ausgehe, dass es in Österreich und ggf. Südtirol die Stellung des Dudens hatte.)
Ich bin mirDer Duden ist seit der Rechtschreibreform nicht völlig sicher, obmehr maßgeblich. Gleichzeitig ersetzt ihn das Wörterverzeichnis des Rechtschreibrates inzwischen den Dudennicht, da es explizit nur (selbst ausgewählte) Zweifelsfälle verzeichnet. Große Teile der in Deutschland gültigen Rechtschreibung muss man also als offizielles Verzeichnis abgelöst hatungeregelt ansehen. Auf jeden FallDennoch genießt der Duden in großen Teilen der Bevölkerung weiterhin den sehr hohen Status eines quasi(ehemals) offiziellen Nachschlagewerkes – ich meine, dass sich die Scrabble-Regeln zum Beispiel explizit auf den Duden und nichts anderes beziehen.
Ja, der Duden ist ein de facto Monopolist, und ja, es handelt sich um ein gewinnorientiertes Unternehmen. Gleiches kann aber auch über die Deutsche Post gesagt werden. Verschickst du deswegen keine Briefe, wo es der Schriftform bedarf, sondern wirfst selber ein? Es ist auch ganz gut, dass es maximal ein offizielles Verzeichnis gibt – selbst in diesem gibt es schon zu viele Varianten als gut für manche Lernende oder Schreibende wäre. In diesem Sinne hoffe ich, dass sich keine Konkurrenzsituation auftut, in der zum Beispiel entweder die Duden- oder die Wahrig-Schreibweise gewählt werden kann.
Nun zu meiner Antwortpraxis, die ich auch so von anderen gesehen habe. Dort, wo man die offiziellen Rechtschreibregeln zitiert, sollte man auch auf das offizielle PDF verlinken. Zusätzlich sollte man den Paragraphen angeben, mit dem man sich leicht im Dokument zurechtfinden kann. Gleiches gilt für welche Quelle auch immer derzeit das offizielle Wörterverzeichnis führt. Für Benutzer aus Österreich, Fragen zum Sprachgebrauch dort oder vergleichbares darf es auch gerne das ÖWB sein; dito für weitere nichtbundesdeutsche offizielle Quellen.
Darüberhinaus ist es dir freigestellt, jederzeit auch andere Quellen zu verlinken, wenn du diese brauchst, um deine Antwort zu belegen. Ich finde zum Beispiel die Grammatikerklärungen auf Canoo.net sowie das DWDS sehr gut und verlinke sie ab und an; bei Letzterem gerne auch direkt die dort verwendeten Quellen des DWB oder des etymologischen Wörterbuchs.
Mir ist es wichtiger, dass das, was in der Quelle steht, korrekt ist, als ob die Quelle nun frei (im Sinne freier Software) oder kommerziell ist. Da ich einige unschöne Erfahrungen mit dict.cc gemacht habe (dafür aber überwiegend gute mit Leo) verlinke ich es eher ungern (Leo dagegen eher gerne). Wenn es um den Gebrauch einer bestimmten Wendung etc. geht, kann sowieso jede x-beliebige Seite herhalten. Vor den üblichen Problem der Verlinkung im Internet ist keine dieser Quellen gefeit.